Die Kreuzritter
Agora
St. Vith/Belgien
Schauspiel
Gruppe
Beheimatet im Grenzgebiet zwischen Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg, zählt „Agora“ zu den bekanntesten Theatergruppen Belgiens. Die Aufführungen im eigenen Haus und auf europaweiten Tourneen finden in deutscher, flämischer und französischer Sprache statt. Seine oft auf selbst entwickelten Stoffen basierenden Inszenierungen für Erwachsene und Kinder zeichnen sich durch einen gleichermaßen radikalen wie poetischen Zugriff aus. In der Verbindung mit Stilmitteln aus anderen Kunstbereichen (Film, Musik, darstellende Künste) entstehen immer wieder eigenwillige und ästhetisch innovative Inszenierungskonzepte. Dem Ensemble gehören neben Schauspielern auch Musiker, Objektkünstler, Handwerker und Pädagogen an. Neben der Erarbeitung eigener Produktionen bilden theaterpädagogische Projekte im In- und Ausland, Seminare und die Durchführung eines jährlich stattfindenden internationalen Festivals weitere Schwerpunkte der Arbeit des Theaters. Bei UNIDRAM gastierte „Agora“ zuletzt 1999 mit seiner verstörenden Umsetzung von Büchners „Woyzeck“.
Stück
Das Stück ist ein beklemmend-intensiver, gleichermaßen erschütternder Kommentar zu den Kreuzzügen der Gegenwart. Ordensschwester „Mama Zara“ ist sehr bemüht, im Hospiz Kriegsversehrte von ihren Traumata zu heilen und sie auf einen neuen Kriegszug vorzubereiten. Töten im Namen Gottes lautet die Devise. Da Geld immer knapp ist, zieht sie mit ihren beiden Assistenzschwestern Klara und Violetta sammelnd durch die Lande. Während einer Benefiz-Revue mit Kranken-Chor, Live-Musik, Tombola und Dank an alle Sponsoren präsentiert die perfide Gottesbraut die Wirksamkeit ihrer "Heilmethoden" und liefert die voyeuristischen Praktiken einschlägiger Fernsehshows gleich mit. Denn nicht nur die „Tränentherapie“ zeigt, welche Methoden da gemeint sind …
„Derlei Inszenierung von Betroffenheit wechselt übergangslos mit gespielter Freude: eine Tombola, eine Kuchenpause, ein durchchoreografiert geschmettertes ,Danke - für diesen guten Morgen!‘, es ist, zwischen Grauen und Slapstick, das Vorführen des Schreckens, und des Appetits darauf.“ Westdeutsche Zeitung
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Regie: Marcel Cremer
Darsteller: Sascha Bauer, Zoé Kovacs, Eno Krojanker, Kurt Pothen, Andreas Schmid, Dirk Schwantes, Viola Streicher, Matthias Weiland, Katja Wiefel
Musik: Gerd Oly
Film: Christiane Hommelsheim
Wann: Sa., 03. November 2007, 20:00 Uhr
Wo: T-Werk, Schiffbauergasse 4E
Dauer: 90 min.