Faust3. 2360 words
AKHE
Russland
Objekttheater. Eigenhändiges, nachgelassenes Werk von Dr. Johann Faus
Gruppe
„Akhe“ (gesprochen: "Ache") ist eine Künstlergruppe aus St. Petersburg, die über Malerei, Fotographie, Film und Video zum Theater als künstlerischem Ausdrucksmittel fand. Der Bühnenraum selbst, Licht, Ton und eine Vielzahl skurriler Objekte bestimmen den Charakter ihrer Performances ebenso stark, wie die Aktionen der Schauspieler. Letztere verstehen sich als Maschinisten von Raum, Technik und Bühnenbild. Merkwürdige Mikroinstallationen und absonderliche Begebenheiten lassen das szenische Geschehen eher in Abhängigkeit von elementaren physikalischen Gesetzen als von psychologischem Spiel erscheinen. Sie spielen, als gäbe es kein Publikum, als gäbe es nur ihr Universum aus absurden Verwandlungen und komischer Verzweiflung. Doch ist es gerade diese scheinbare Distanz zum Publikum, die die Wirkungskraft ihrer Bilder verstärkt und den Zuschauer hineinzieht in einen Kosmos voll phantastischer Ideen und Assoziationen.
Mit ihren Produktionen „Die weiße Kabine“ (UNIDRAM´97), „Puch i Prach“ (UNIDRAM 2000) und „Plug i Play“ (UNIDRAM 2002) erlangten “ACHE” in den vergangenen Jahren internationales Renommee und gelten mittlerweile als eine der renommiertesten freien Gruppen Russlands.
Stück
Es ist eine Geisterbeschwörung! Untermalt von elektronischen Ton- und Klangschlieren irrlichtet in einer Art Zauberkiosk, einer altertümlichen Versuchanlage zwischen Labor- und Frisiertisch, der Magnus des Mittelalters durch ein Teatrum Diabolorum zwischen Jahrmarktsbude, Laterna Magica und Puppenspiel. Die Verdammung ist ihm sicher, trotzdem erinnert er weniger an Goethes Sinn suchenden Grübler als vielmehr an einen obskuren, russischen Magier. Und als solcher mischt er in einem einzigartigen alchemistischen Experiment die Volkssage mit Faust-Motiven von Thomas Mann bis Bulgakow zu einem unerschöpflichen und skurril-sinnestäuschenden Gebräu, das der Herr der Hölle einfach nur Gesamtkunstwerk nennen würde.
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Regie: Jana Tumina
Darsteller: Maxim Isaev, Pavel Semchenko, Andrey Sizintsev
Wann: Fr., 02. November 2007, 20:00 Uhr
Wo: T-Werk, Schiffbauergasse 4E
Dauer: 60 min.