Die Alte und das Biest
Ilka Schönbein - Theater Meschugge
Berlin, Deutschland/Paris, Frankreich
Figurentheater
Gruppe
Die aus Darmstadt stammende und zur Zeit in Paris arbeitende Figuren- und Maskenspielerin, Tänzerin und Schauspielerin Ilka Schönbein zählt gegenwärtig zu den bedeutendsten Künstlerinnen im Bereich des Figurentheaters. Der suggestiv magischen Kraft ihres Spiels kann man sich nur schwer entziehen. Ihr Theater nennt Ilka Schönbein „Meschugge“. Das Wort, das aus dem Jiddischen kommt, heißt umgangssprachlich „verrückt“. Und in der Tat ist der Arbeitsansatz dieser Ausnahmekünstlerin so einzigartig und in der Umsetzung so konsequent und kompromisslos, dass diese Kategorisierung zu einem Gütezeichen ihrer Arbeit geworden ist. Obwohl sie bereits Mitte der 90er Jahre in Frankreich mit Festivalauszeichnungen und einem auf dem deutsch-französischen Kultursender "arte" ausgestrahlten Porträt großes Renommee erlangte, das Einladungen zu den bedeutendsten internationalen Theaterfestivals nach sich zog, verfolgte Ilka Schönbein auch weiterhin ihre sehr persönliche Theatervision einer übers Land ziehenden Wanderbühne, die unabhängig vom gängigen Kulturbetrieb sich immer wieder ihre eigene Kunstwelt erschafft.
„Ilka Schönbein gehört zu jenen Künstlern, die unser Verhältnis zum Figurentheater verändert haben. Jenseits von Niedlichkeit und bloßer Verzauberung wirkt sie nie morbid oder finster, selbst wenn sie sich in dunkle Bewusstseinszonen der menschlichen Seele wagt." (Le Figaro)
Stück
Verschmiert, hager, in Lumpen gehüllt und den Tod in den Augen – uralt und universell ist die Geschichte von der verstoßenen Kreatur und ihrer wundersamen Rettung. Eine Königin bringt einen Esel zur Welt und wirft den untauglichen Erben ins Wasser. Kaum von einem seltsamen Wesen - halb Fee, halb Hexe - ans Ufer gezerrt, beginnt die märchenhafte Verschmelzung von Huftier und Mensch, wobei beide nicht mehr vom Leben lassen können. Die bizarre Verwandlungs- und Auferstehungsgeschichte wird mit einfachsten Mitteln und intensivem Körpereinsatz erzählt. Puppenspiel, Schauspiel, Tanz und Live-Musik vermischen sich zu einem suggestiv-kunstvollen Traumspiel über das Leben und Sterben, zu einer Parabel über die letzten Dinge, die nicht das Ende, sondern Vollendung meinen.
Produktion: Les Métamorphoses Singulières, Le Grand Parquet, Theater Meschugge
Koproduktion: Théâtre de Vidy-Lausanne, La Grande Ourse / Scène Conventionnée pour les jeunes publics - Villeneuvelès Maguelone, L’Arche, Scène Conventionnée pour l’enfance et la jeunesse, scène jeunes publics du Doubs und Centre culturel Pablo Picasso, scène conventionnée pour le jeune public, Festival Momix, Créa , Arcadi.
Die Produktion entstand mit Unterstützung des Internationalen Institutes für Puppenspiel in Charleville-Mézières, der Stadt Paris, der Drac Ile de France, der Region Ile de France und der Verwaltung des 18. Pariser Stadtbezirkes.
- - - - - - - - - - - - -
Darsteller: Ilka Schönbein
Musik, Gesang: Alexandra Lupidi
Technik: Simone Decloedt, Anja Schimanski
Licht: Sébastien Choriol, Anja Schimanski
Regieassistenz: Britta Arste, Romuald Collinet, Nathalie Pagnac
Wann: 03. + 04.11.2011, 19:00 Uhr
Wo: T-Werk, Schiffbauergasse 4E
Eintritt: Preiskategorie A
Dauer: 90 Minuten
- - - - - - - - - - - - -
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français.