Maria Stuart. Ein tödliches Casting
TART Produktion
Stuttgart/Deutschland
Schauspiel frei nach Friedrich Schiller
Gruppe
Das „TART“ wurde 1998 von Bernhard M. Eusterschulte und Johanna Niedermüller in Stuttgart gegründet. Bereits am Beginn der Arbeit des Theaters stand 1999 eine Koproduktion mit der „theater rampe stuttgart“. Die Inszenierung „Fälschung wie sie ist, unverfälscht“ eines Stückes des Theatermachers, Autors und bildenden Künstlers Jan Fabre wurde programmatisch für die Arbeit des „TART“: In der Zusammenarbeiten mit Autoren, Musikern, Theatermachern, bildenden Künstlern, Performern, Choreographen, Tänzern und Schauspielern entstehen in den folgenden Jahren eine Vielzahl spannender Inszenierungen, die das Ziel verfolgen, Genregrenze zu überschreiten und neue Kunstformen zu entwickeln. In immer wieder wechselnden Konstellationen steht dabei das lustvolle Erproben neuer ästhetischer Ansätze im Mittelpunkt der Arbeitsprozesse.
Für die Produktion „Maria Stuart. Ein tödliches Casting“ arbeitete das „TART“ erneut mit der „theater rampe“ sowie mit dem „Materialtheater Stuttgart“ zusammen, das bereits 2003 bei UNIDRAM mit dem Clownstheater „Warten auf Bill Gates“ gastierte.
„Überhaupt ist das Spiel äußerst akzentuiert und pointenreich, Niedermüller und Kilger setzen die Dynamik der Textcollage, die aus der Kombination von aktuellen und klassischen Schriften entsteht, mühelos um. (...) Das Publikum darf sich auf Theater im ursprünglichen Sinne freuen, in dem das Schauspiel im Vordergrund steht, auf eine ganz eigene und frische Interpretation der Geschichte zweier Königinnen, auf Absurdes, Humorvolles, Lebendiges und Inhaltsvolles.“ (Stuttgarter Zeitung)
Stück
Alles schäbige Renaissance: Kleider, Perücken und der Thron, auf dem Elisabeth I. sitzt und die „Financial Times“ liest. Maria Stuart zählt mit missionarischem Eifer scheinbar endlos gewaltsame Todesarten auf und die Abhandlung von Golfregeln wird plötzlich zum erholsam theatralischen Ereignis. Die eine erwirkt den Tod der anderen, wer aber als wahre Königin in die Geschichtsannalen eingehen wird, ist schwer zu entscheiden. Mit Texten von Schiller, Jelinek, Ionesco, Margret Thatcher oder Bin Laden wird der blutige Machtkampf der verfeindeten Herrscherinnen ideologisch aufgeladen, politisch aktuell und pointenreich. Und je mehr in absurder Atmosphäre die zeitlichen Grenzen verschwimmen, um so deutlicher treten mit diesen beiden Untoten kontroverse Frauenbilder hervor.
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Regie: Christina Rast
Darsteller: Sigrun Kilger, Johanna Niedermüller
Bühne und Kostüm: Franziska Rast
Musik: Bo Wiget
Licht und Ton: Ingo Jooß
Wann: Mo., 24. Oktober 2005, 20:00 Uhr
Wo: T-Werk, Schiffbauergasse 1
Dauer: 80 min.
Eine Koproduktion mit theater rampe, Materialtheater Stuttgart und dem Niederösterreichischen Donaufestival